Carolin Lenz, Azubi bei Gärten von Daiß

Die 20-jährige Carolin kam nach ihrem Abitur 2013 zu Gärten von Daiß und ist nun im dritten Lehrjahr. Privat macht sie Musik, engagiert sich in einem christlichen Verein und hilft im landwirtschaftlichen Garten (schwäbisch: „Stückle“) der Familie. Im Interview berichtet sie von ihrer Ausbildung und Aufgabe als Ausbildungsbotschafterin der IHK.

Wie entstand bei dir der Berufswunsch, Landschaftsgärtner zu werden?

Schon während der Schulzeit habe ich ein spannendes Praktikum in Landschaftsarchitektur gemacht und auch immer gern auf unserem Stückle (landwirtschaflticher Garten) mitgeholfen. Da ich nach der Schule erst einmal richtig arbeiten wollte, und mir auch im Praktikum eine Ausbildung vor dem Studium empfohlen wurde, habe ich mich für den Beruf entschieden.

Im Vorfeld habe ich mich im Internet über den Beruf und Betriebe in der Nähe informiert. Im Praktikum bei Gärten von Daiß hab ich mich sofort wohl gefühlt und daraufhin beworben.

Wie kann man sich die Ausbildung vorstellen? Was gefällt dir besonders gut, was weniger?

Aufgrund des Abiturs hätte ich die Ausbildung verkürzen können. Stattdessen habe ich aber mein erstes Jahr komplett im Betrieb verbracht und bin erst ab dem Zweiten in der Schule eingestiegen, was definitiv eine gute Entscheidung war. In der Lehre hat man immer zwei Wochen Blockunterricht und ist dann wieder sechs Wochen im Betrieb oder auf externen Lehrgängen.

Unser Arbeitstag im Betrieb beginnt immer mit einer Besprechung um 6.45 Uhr, dann werden die Fahrzeuge beladen. Wir Azubis begleiten die anderen auf die Baustellen und unterstützen dort. Toll ist vor allem die Abwechslung und Vielseitigkeit, die der Beruf bietet. Mal arbeite ich mit Pflanzen, dann wieder mit Maschinen. Radlader fahren macht mir besonders Spaß [lacht]. Es wird nie langweilig.

Natürlich macht man als Azubi teilweise auch die Arbeiten, auf die die Mitarbeiter weniger Lust haben. Monotones, wie Unkraut jäten, Müll leeren, Materialbestände kontrollieren, aber das gehört eben dazu.

Unsicher habe ich mich immer im Umgang mit neuen Maschinen gefühlt. Da gehe ich erst mal mit Respekt ran und probiere langsam aus. Aber es nie so schwierig, wie man denkt, und ganz einfach, wenn man erst mal das Gefühl dafür entwickelt hat. Schwere Materialien und Geräte sind für mich natürlich auch eine größere Herausforderung wie für andere, aber man entwickelt Kraft und hier gibt es auch immer jemand der dabei unterstützt. Mein Stärken beweise ich dann eben bei anderen Aufgaben.

Nebenbei bin ich auch noch Ausbildungsbotschafterin der IHK und stelle den Beruf an Schulen vor. Dabei halte ich eine kleine Präsentation und zeige Gerätschaften. Viele denken, dass man als Landschaftsgärtner nur Hecken schneidet, und wissen gar nicht, dass wir z.B. auch Treppen oder Pools bauen.

Mein besonderes Highlight während meiner Ausbildung war der Austausch mit dem Netzwerk-Partner Widenhorn am Bodensee. Dort konnte ich mit Blick auf den See arbeiten und deren besonderen Mauerstil kennenlernen. Außerdem hatte ich einen kleinen Auftritt im SWR-Fernsehen bei der Sendung Grünzeug, als ich auf der Landesgartenschau Erdbeeren gepflanzt habe.

Du bist im letzten Lehrjahr. Hat sich die Ausbildung gelohnt und wie geht’s jetzt weiter?

Auch wenn ich vermutlich nicht immer als Landschaftsgärtnerin tätig bleibe, da ich körperlich an meine Grenzen stoße, lohnt sich der Beruf wirklich. Ich hab so viele Möglichkeiten kennengelernt, wie es für mich jetzt in der Branche weitergehen kann, dass ich noch gar nicht sicher bin, was es werden soll. Auch das Netzwerk bietet tolle Chancen, die ich gerne noch vorher nutzen würde.

Und dein Rat an potenzielle Bewerber?

Potenziellen Bewerbern rate ich sich zu informieren, in Praktika Eindrücke zu sammeln und einfach Lust und Spaß an der Arbeit mitzubringen. Alles andere lernt man dann während der Ausbildung.