Niklas Harbich, Azubi bei Blattwerk

Der 21-jährige Niklas aus Hamburg begann im Herbst 2015 seine Ausbildung bei Blattwerk. Neben seinem abwechslungsreichen Arbeitsalltag, macht der weltoffene Abiturient gerne Musik, trifft sich mit Kollegen oder ist auf den Basketballplätzen der Stadt zu finden.

Wie ist bei Dir der Berufswunsch „Landschaftsgärtner“ entstanden und wie bist Du als Hamburger auf Blattwerk in Stuttgart aufmerksam geworden? Wie hast Du Dich hier eingelebt?

Mit dem Beruf kam ich schon früh in Kontakt, da mein Vater selber einen Betrieb im Garten- und Landschaftsbau in Hamburg hat. Dort bin ich auch aufgewachsen. Nach dem Abitur war ich erst auf Reisen um die freie Zeit zu genießen und habe dann verschiedene Praktika im Handwerk gemacht, bis ich mich für Landschaftsbau entschieden habe.

Zu Blattwerk kam ich, da mein Vater den Betrieb kennt und immer sehr viel Gutes erzählt hat. Nach einem dreiwöchigen Praktikum wurde mir der Ausbildungsplatz angeboten, den ich dann gerne angenommen habe.

Die ersten Wochen im Betrieb und in Stuttgart waren sogar noch besser als ich es mir vorgestellt habe, allerdings bin ich auch ohne Ängste hierher gekommen. Ich hab auf Anhieb Anschluss in einer tollen WG gefunden und die Blattwerk-Kollegen sind auch privat sofort auf mich zugekommen. Die Entscheidung für den Betrieb war definitiv richtig.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

An Arbeitstagen kommen alle morgens zuerst im Betrieb an und man trinkt noch einen Kaffee zusammen. Offizieller Beginn ist dann um 7.30 Uhr, wenn wir die Fahrzeuge beladen und auf die Baustelle fahren. Klassische „Azubi-Aufgaben“ gibt es bei uns kaum, wir übernehmen schon in der Ausbildung relativ viel Verantwortung und dürfen auch Wünsche äußern. Natürlich können wir als Azubis noch nicht alles und brauchen Hilfe, aber unsere Mitarbeiter nehmen sich immer gerne Zeit für Fragen und bringen uns alles bei.

Besonders gern arbeite ich mit Naturstein, aber grundsätzlich gefällt mir alles gut. Die Mischung aus Bau und Pflege macht es interessant. Am Anfang fiel es mir schwer vorauszuschauen wann und an welchen Stellen meine Hilfe gebraucht wird, inzwischen habe ich mich jedoch gut eingefunden. Bei Blattwerk findet sehr viel Kommunikation statt und das selbstständige Arbeiten wird gefördert. Trotzdem haben die Mitarbeiter immer ein offenes Ohr, wenn man Schwierigkeiten hat.

Durch das Abitur konnte ich ins zweite Lehrjahr einsteigen und bin momentan abwechselnd vier bis fünf Wochen im Betrieb und zwei Wochen in der Berufsschule in Hohenheim.

Hattest Du schon Kontakt mit dem Netzwerk Gärten?

Mit dem Netzwerk Gärten hatte ich bisher noch nicht so viel zu tun. Allerdings freue ich mich schon auf den Azubi-Austausch und unser Workshop-Treffen im Kloster Schöntal war auch klasse. Es ist toll, wie man sich zusammen Gedanken macht, das eigene Tun reflektiert und sich weiterentwickelt. Ich war überrascht, dass das Netzwerk nicht nur passiv auf Papier existiert, sondern aktiv gelebt wird.

Mit dem Abitur könntest Du nach der Ausbildung auch studieren. Hast Du schon weitere Zukunftspläne?

Zukunftspläne habe ich momentan noch keine. Zuerst möchte ich die Ausbildung abschließen und mich orientieren. Vielleicht mache ich später noch weiter, wenn ich die Option habe. Möglicherweise könnte ich später auch in den Familienbetrieb von meinem Vater einsteigen. Aber das ist noch lange hin.

Was würdest Du potenziellen Bewerbern mit auf den Weg geben? Auf welche Merkmale sollen sie achten, bei der Ausbildungssuche?

Wer Landschaftsgärtner werden will, sollte sich fragen: Bin ich gern draußen? Steh ich auch mal gerne im Regen? Das ist ein wichtiger Punkt, den man wirklich für sich abklären muss, am Besten durch Praktika.

Grundsätzlich ist der Beruf aber sehr vielschichtig, man lernt immer weiter und ist nie fertig. Auch das Material ist ganz unterschiedlich und die Art und Weise wie man es verwendet. Auch regional gibt es Unterschiede. Durch die Berge bietet die Gartengestaltung hier im Süden zum Beispiel ganz andere Optionen als in Hamburg. Das macht die Arbeit so spannend. Außerdem gibt es auch die Option später mehr Büroarbeit zu übernehmen, sollte der Körper irgendwann nicht mehr mitmachen.

Bei der Auswahl des Betriebes würde ich darauf achten, ob die Mitarbeiter mir gegenüber offen sind, ob sie auch Azubis und Praktikanten ernst nehmen und wie sie grundsätzlich miteinander umgehen. Bei kleinen Betrieben zwischen 20 und 30 Mitarbeiten ist dies oft besser gegeben als bei großen Betrieben. Private Gartengestaltung bietet zudem meist mehr Optionen als Betriebe im öffentlichen Bereich und ist persönlicher.

Zudem empfehle ich, die Heimat zu verlassen. Es ist am Anfang nicht ganz einfach, doch es bringt einen unglaublich weiter. Zurück kann man nach der Ausbildung immer noch.