Welcher Weg führte Dich zu Blattwerk? Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?
Dass ich im Garten- und Landschaftsbau landen würde, hatte ich so nicht geplant, denn ursprünglich habe ich Kunst studiert. Zu Blattwerk kam ich vor 20 Jahren als Aushilfe in der Gartenpflege, da ich neben meiner Arbeit als freischaffende Künstlerin jobben musste. Später ist daraus eine Vollzeitstelle geworden, denn das Dasein als Künstlerin war zu schwierig. Inzwischen bin ich Gesellschafterin und Leiterin der Gartenpflege.
In meinem Job kommt es vor allem auf Teamfähigkeit und Kommunikation an. Damit kommt man ziemlich weit. Als Leiterin bin ich mit dafür verantwortlich, welche Impulse für den Tag gesetzt werden. Morgens muss ich pünktlich und gut gelaunt bei der Teambesprechung sein, sonst wirkt sich das negativ auf die Motivation des ganzen Teams aus. Außerdem muss ich am Plan erklären können, welche Aufgaben anstehen. Manchmal mache ich das auch am Abend davor, in Notfällen auch übers Telefon. Wenn das Team auf die Baustelle fährt, setze ich mich an die Planung, kümmere mich um den Kundenkontakt, Vor-Ort-Termine und schreibe Angebote.
Was fällt Dir besonders gut, welche Schwierigkeiten gibt es? Hilft Dir das Netzwerk Gärten bei Deiner täglichen Herausforderung?
Gestaltung liegt mir durch mein künstlerisches Studium, und das biologische Pflanzenwissen habe ich mir durch Beobachtung und Fortbildungen angeeignet. Bei Blattwerk wurde ich vom ersten Tag sehr gefördert. Ich kenne meinen Grundstock an Pflanzen, die gut funktionieren und die ich Kunden empfehlen kann. Darüber hinaus gibt es auch immer Bücher, in denen ich recherchieren kann. Gestalterisch vertrete ich gerne Blütenreichtum und Veränderung im Jahreszyklus. Immergrüne geometrische Gärten sind nicht meine Leidenschaft.
Durch meine privaten Aktivitäten kann ich organisieren und vernetzen. Ich spüre, wann sich eine Gruppendynamik gut anfühlt und wie ich sie mit meinen Kolleginnen und Kollegen weiterentwickeln kann.
Im Netzwerk versuche ich meine Begeisterung für diese Struktur im Expertentreffen weiterzugeben und Neue mit der Energie zu infizieren. Es ist kein Zufall, dass die Treffen sehr motiviert ablaufen. Es ist einfacher, wenn man mit Begeisterung am Tisch sitzt. Dazu muss man auch mal verbalisieren und zelebrieren, welchen Mehrwert man aus diesen Treffen zieht. Wenn man nur leidenschaftslos vor sich hinredet, ist es einfach langweilig.
Beim letzten großen Netzwerktreffen wurden wir vorher darin geschult, wie man Workshops vorbereitet und moderiert, um dann selbst einen Workshop zu diesem Thema zu leiten. Diese Fortbildung war ein großes Geschenk für mich. Die Möglichkeit völlig neue Themen für das Netzwerk zu erlernen, hat sich schnell als echte Bereicherung für mich entwickelt.
Worauf bist du besonders Stolz? Was hast du voran gebracht?
Stolz bin ich vor allem auf unsere Personalarbeit, die wir entwickelt haben. Wir versuchen bei auftretenden Fehlern nicht über Schuldzuweisungen zu sprechen, sondern wir suchen Lösungen. Jeder hat seine Qualitäten und Schwierigkeiten und wir versuchen wohlwollen darauf einzugehen. Dabei helfen mir vor allem Potenzialanalysen, um die Denkstrukturen unserer Mitarbeiter besser zu verstehen.
Bei Blattwerk sind wir grundsätzlich offen, wenn es um die persönlichen Lebenslagen unserer Mitarbeiter geht. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind bereit, uns transparent in ihre persönlichen Schwierigkeiten einzuweihen. Im Gegenzug versuchen wir, diese im Arbeitsalltag zu berücksichtigen. Das wirkt sich meist positiv auf die Stimmung aus.
Das ist nicht überall selbstverständlich und auch bei unserem Betrieb war das nicht immer so. Schwierig war es zum Beispiel während meiner Schwangerschaften, denn damals war das Thema Schwangerschaft und Familie einfach noch kein Thema bei Blattwerk und überhaupt im GaLaBau. Schon allein die bürokratischen Hürden waren enorm. Da musste ich mir als Pionierin einiges erkämpfen. Inzwischen hat sich vieles zum Positiven verändert.
Was rätst du potenziellen Bewerben die sich für deinen Job interessieren?
Für die Leitung muss man sich folgendes Fragen: Mag ich Menschen? Will ich ständig mit Menschen zu tun haben? Kann ich ihre Genervtheit ertragen, ohne selber genervt zu werden? Bin ich positiv und hab ich meine Launen unter Kontrolle?
Bei der Planung brauche ich gestalterische Fähigkeiten und Ahnung von Pflanzen. Aber auch das geht es nicht ohne den Kontakt zu einer Bandbreite von Menschen. In der Akquise sind letztendlich die Mitarbeiter gut, die mit unterschiedlichsten Menschentypen zusammenarbeiten können. Darauf kommt es in erster Linie an.